Irgendwo, nicht weit von hier, gibt es eine Insel. Wir wissen es, denn wir haben sie erfunden. «Insel der Freude» wird sie genannt und hier wollen wir uns treffen. Das Musiktheater «Die Insel» ist inspiriert von der Oper «Rinaldo und Alcina» der Komponistin Maria Theresia Paradis. Als blinde Musikerin sorgte sie vor 300 Jahren für Aufsehen – heute ist die Musik ihrer Oper verschollen. Basierend auf dem erhaltenen Libretto kreiert ein Ensemble aus Künstler:innen mit unterschiedlichen Wahrnehmungsstilen eine vielsinnliche Neu-Komposition der Oper.
Auf der Insel der Freude, einem emotionalen Testgelände für Begegnung und Berührung, treffen vier Figuren und ihre unterschiedlichen Wahrnehmungsweisen aufeinander. Was erzählen sich die Körper, wenn sie selbst zur Sprache kommen? Unter welchen Bedingungen können sie sich berührbar machen? Im Kreise der Zuschauer:innen erkunden sie die Sinnlichkeit von Kommunikation, ringen um Verständigung und entwickeln eine Musikalität gemeinsamen Seins. Es geht um Intimität, um paradoxe Gefühle, um den Wettstreit zweier Zauber:innen und um die große Kraft der Imagination.
HINWEISE ZUR BARRIEREFREIHEIT Dauer: 70 Minuten, ohne Pause Einlass: 30 min vor Vorstellungsbeginn (evtl. Early Boarding und Suche des Sitzplatzes vorab möglich mit der Möglichkeit den Raum noch einmal zu verlassen). Integrierte Tastführung im Rahmen des Einlasses zum Stück. Sprache(n) - Im Stück wird sowohl auf Deutsch als auch in deutscher Gebärdensprache (DGS) kommuniziert. - Das Stück enthält deutsche Übertitel. Diese sind künstlerisch gestaltet, nicht vollständig und teilweise gekürzt. - Zu Beginn des Stückes wird einmal der Inhalt des Stücks auf Deutsch und DGS erzählt. - Aufgrund der kreisförmigen Bühne findet die Gebärdensprache in sehr vielen Sichtachsen statt. - Laut-, Schrift- und Gebärdensprache werden nicht immer vollständig übersetzt. Übersetzungen finden teilweise aus Perspektive der Figuren statt. - Die integrierten Audio-Deskriptionen werden nicht übertitelt. Wenn Performer:innen eine Audio-Deskription sprechen, wird ein Hinweis dazu auf den Bildschirmen angezeigt. Content Notes (Inhaltshinweise) - Das Stück enthält schematische Darstellungen von Eifersucht, (Un-)Treue, Verführung und Rache. - In einer Szene singen zwei hörende Performer:innen «Kannst du der Liebe Ruf verkennen?» während die Figur von einer Tauben Performerin sich ausgeschlossen fühlt. Dies könnte auf T/taube und gehörlose Menschen audistisch wirken. Hinweise im Verlauf des Stückes Kurz vor grellen Licht-Effekten, vor abrupten Lichtwechseln und vor lauten Momenten gibt es einen Hinweis: Auf vier Bildschirmen erscheint ein grosses Ausrufezeichen und ein glockenartiger Ton erklingt. Licht - In einer Szene zu Beginn («Sturm-Szene») flackern vier Bildschirme in grellem, stroboskop-artigem Licht. Die Performer:innen wedeln zugleich mit vier Fächern in der Luft. Die Fächer sind mit glitzerndem Stoff bespannt und reflektieren. Dies ist die Szene mit dem intensivsten Licht. - Dreimal im Stück kündigen die Performer:innen einen Szenenwechsel an. Nachdem sie daraufhin schnipsen, wechselt abrupt die Stimmung des Lichts. - Über der Bühne hängen drei Bleche. Diese werden mitunter für Abschnitte von 10 Sekunden bis 2 Minuten beleuchtet und werfen leicht blendende Reflektionen in den ganzen Raum. - In einer Szene gegen Ende gibt es für zwei Minuten ein helles, warmes Licht aus einer Richtung. Einzelne Besucher:innen könnten davon geblendet werden. Video - Vier Bildschirme zeigen Übertitel und sind zugleich Lichtquellen. - In der «Sturm-Szene» gibt es flackerndes Licht auf den Bildschirmen. - In der Mitte des Stückes läuft auf den Bildschirmen ein Video, welches in einem schnellen Puls rot aufleuchtet und dazwischen wechselnde Bildinhalte zeigt. In mehreren Szenen hat das Licht der Bildschirme sehr starke Farben: Gelb, Pink, Grün, Blau und Rot. Sound - Der Geräuschpegel des Stückes ist zumeist ruhig, mit mehreren etwas lauteren Teilen von 2 bis 10 Minuten. - Die Podeste, auf denen das Publikum sitzt, vibrieren. Dies sorgt manchmal für klackernde und schnarrende Nebengeräusche. - An einer Stelle zum Ende des Stückes wird von einer Performerin für 3 Minuten laut und sehr hoch gesungen (Operngesang). - In lauteren Momenten wird gesungen, gestampft, laut gesprochen, geschrien, Cello und Kalimba gespielt. - Die Performer:innen tragen klingende Glöckchen und Rasseln an ihren Kostümen. - Die Bleche über der Bühne werden mitunter zum Schwingen gebracht und machen einen donnernden Klang: Es sind «Donnerbleche». - Eine Performerin spielt ein elektronisches Instrument namens Theremin. Das Instrument wird mit Handgesten in der Luft gespielt. Normalerweise erklingt ein geigen-artiger Klang. In unserem Stück steuert die Theremin jedoch Vibrationen, sowie Licht und den Klang der Donnerbleche. andere sensorische Reize - Die auf den Sitzplätzen spürbaren Vibrationen können mitunter stark sein. Die Vibrationen fühlen sich unterschiedlich an: z.B. wie zittern, wackeln, pochen oder kitzeln. - Die Vibrationen werden von unterschiedlichen Quellen gesteuert: Vom Cello, von der Theremin, von der Kalimba oder von einem Mikrofon (dieses wird aber nicht verstärkt). - In einer Szene wird ein holzartiger Duft verströmt. - In einer Szene bedeckt Nebel den kompletten Boden und berührt teilweise die Besucher:innen und verteilt sich dann im Raum. Die Szene dauert etwa 10 Minuten. - In der Szene werden Luft und Nebel über grosse Fächer ins Publikum gefächert. Publikum und Interaktion - Besucher:innen können den Saal jederzeit verlassen und wieder zurückkommen. Geräusche und Bewegung im Publikum sind ausdrücklich willkommen. - 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung startet der Einlass als offene Tastführung und Kennenlernen der Bühne für das gesamte Publikum, dabei werden Instrumente und Hinweise erläutert und die Arbeitsweise von [in]operabilities vorgestellt. - 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung gibt es einen Voreinlass für Personen mit Barrierefreiheitbedarfen und die Möglichkeit sich einen guten Platz zu suchen. Es ist möglich den Saal dann noch einmal zu verlassen. - Während des Einlasses werden Besucher:innen gebeten, ihre Rucksäcke und Mäntel auf dafür im Raum bereitgestellten Garderobenständen zu deponieren. Wer einen Rucksack (z.B. aufgrund von mitgeführten Medikamenten) zwingend bei sich tragen muss, kann diesen gern mitnehmen. Für die Performer:innen und die Choreographien ist es wichtig, dass die Wege zwischen Bühne und Sitzplätzen frei bleiben und dort keine Taschen o.ä. abgestellt werden. Das Einlasspersonal unterstützt gerne bei Fragen. - Mitunter kommen die Performer:innen dem Publikum nahe. In einem Moment berührt eine Performerin zwei bis drei Personen im Publikum in der ersten Reihe vorsichtig. Sitzplätze - Die Besucher:innen platzieren sich in einem Kreis um die Bühne. Ein DIY-Leitsystem am Boden führt vom Eingang zu den Plätzen. - Vier Segmente aus Bühnenpodesten dienen als Sitzmöglichkeit: - - Drei Podeste haben eine Höhe von 40cm (geläufige Stuhlhöhe). Das Publikum sitzt direkt auf diesen Podesten. - - Beim vierten Segment ist die vordere Reihe ebenerdig und für Menschen, welche einen Rollstuhl nutzen, geeignet. Hier befinden sich auch grosse Sitzkissen («Bean Bags») für Menschen, die Sitzkissen nutzen möchten. Die übrigen Plätze dieses Segments verfügen über Stühle für Menschen, die einen Stuhl nutzen möchten. |