
| Marie Delprat | |
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| Biografie | Marie Delprat (FR/CH 1991) ist Musikerin, Komponistin und Performerin mit Sitz in Basel. Ihre Arbeit verbindet Alte Musik mit zeitgenössischer und experimenteller Musik, EDM, Ambient, Techno und Minimalismus. Sie ist fasziniert von hybriden Performances, die Klang, Bewegung und visuelle Elemente miteinander verweben und immersive Räume der Begegnung schaffen. Sie interessiert sich besonders dafür, wie sich Fragilität in Stärke verwandeln kann und wie Musik Intimität, Verletzlichkeit und Erschöpfung als kraftvolle Formen des Widerstands und der Erneuerung sichtbar macht. Ihre Stücke entstehen aus rohen elektronischen Beats, bearbeiteten und geschichteten Vocals sowie fein ausgearbeiteten Klangtexturen. Jedes Projekt ist ein Dialog zwischen ihrer sich entwickelnden Bühnenfigur und dem Publikum – ein Weg, Wahrnehmung und Identität zu hinterfragen. Häufig integriert sie gesprochene Fragmente, Atemgeräusche und erweiterte Stimmtechniken in dichte rhythmische Strukturen, sodass die menschliche Stimme auch in massiven elektronischen Klangschichten präsent bleibt. In der Performance begreift sie die Bühne als lebendige Installation: Licht, Szenografie und Bewegung werden Teil der Komposition und verwandeln Konzerte in immersive Erfahrungsräume. Ihr musikalischer Weg begann mit einer klassischen Ausbildung auf der Blockflöte und führte zu einem Masterabschluss in Komposition und Kreativer Praxis an der Hochschule der Künste Bern. Diese Ausbildung vermittelte ihr ein tiefes Verständnis für Struktur und akustische Sensibilität – Fähigkeiten, die sie heute in elektronische und hybride Formen übersetzt. Ihre Solodiskografie begann mit Life Is Sick (Unvague, 2023), inspiriert von den Texten Sylvia Plaths, und wurde fortgesetzt mit Ethereal Realms – all fiction is metaphor (2024), einer Performance über Persona, Geschlecht und Alterität. Diese Projekte ermöglichten ihr, ihre eigene klangliche Sprache weiterzuentwickeln und einen persönlichen Zugang zur Stimme als Instrument und Figur zu formen. Seit 2023 ist sie assoziierte Künstlerin an der Dampfzentrale Bern, wo sie neue Arbeiten erforscht und präsentiert. Im Jahr 2025 wurde sie für die SHAPE+-Plattform ausgewählt, die innovative Musik und audiovisuelle Kunst in ganz Europa unterstützt. Verwurzelt in experimenteller Electronica, aber offen für Club- und Popkontexte, verfolgt sie das Ziel, eine unverwechselbare Klangsprache zu schaffen, die über verschiedene Räume und Publikumsschichten hinweg resoniert. Ihre Arbeit lädt Zuhörer*innen in intime und transformative Erfahrungsräume ein, in denen Verletzlichkeit nicht als Schwäche verstanden wird, sondern als schöpferische Kraft, die unsere Art zu hören, zu fühlen und uns zu verbinden verändern kann. |
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