Éliane Radigue

Photo Eliane Radigue
Éliane Radigue
BiografieÉliane Radigue (*1932) ist eine wegweisende französische Komponistin. Ihre kontinuierliche, sich wellenartig ausbreitende Musik ist geprägt von geduldigen, kaum wahrnehmbaren Veränderungen, die durch den Prozess ihrer Entfaltung das Ungreifbare, Strahlende ihrer minimalistischen Klänge - ihrer Teiltöne, Ober- und Untertöne und inhärenten Verzerrungen - offenbart. In den 1950er- und 1960er-Jahren war sie Studentin und Assistentin der musique-concrète-Pioniere Pierre Schaeffer und Pierre Henry. Als solche beherrschte sie die Technik des Tonbandschnitts, die sie in ihrer Arbeit zum Erschaffen fliessender, fein ausbalancierter Feedback-Musik einsetzte. 1971 begann sie, mit Syntheseverfahren zu arbeiten und entdeckte schliesslich den ARP 2500 Synthesizer, den sie in der Folgezeit ausschliesslich verwenden sollte für die Komposition ihrer elektronischen Werke. Mit bemerkenswerter Akribie arbeitete sie jahrelang an jedem Stück, wobei sie einen Katalog von subtilen, pulsierenden ARP-Aufnahmen zusammenstellte, die sie später zu stundenlangen Suiten präziser, immerwährender Klangmutation kombinierte, darunter «Trilogie de la mort». Im Jahr 2001 adaptierte Radigue ihr frühes Feedback-Werk «Elemental II» für E-Bass. 2004 gab sie auf Anregung des Cellisten Charles Curtis, mit dem sie eine langjährige Zusammenarbeit verbindet, die Elektronik endgültig auf und wandte sich der akustischen Komposition zu, beginnend mit dem für ihn komponierten «Naldjorlak» für Cello solo. Wie beim Komponieren jedes einzelnen ihrer Werke, hat Radigue im Laufe ihres Schaffens unbeirrbar den Fokus beibehalten: Ihre Hingabe an die Materialität des Klangs hat ihr zahlreiche Auszeichnungen eingebracht und ihr ihren Platz unter den wichtigsten und originellsten Komponist:innen unserer Zeit gesichert.
Photo Credit Olivier Zahm, Artwork in the background: Arman, Copyright: ADAGP Paris 2019
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